Asien-Rundreise Thailand, Kambodscha, Vietnam
Urlaubsplanung mit Hindernissen
Ende 2019 haben wir unseren Urlaub für Februar 2020 gebucht. Wir hatten alles fest geplant. Den Weg zum Flughafen, den Flug nach Vietnam, das erste Hotel und wo wir die 3 Wochen über alles hinwollen. Dann aber hat uns der Virus Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Freunde und Bekannte waren nach Bekanntwerden des Virus und der Gefahr die von ihm ausgeht bereits besorgt und rieten uns davon ab, Urlaub in Vietnam zu machen.
Etwa eine Woche vor Urlaubsantritt sind wir dann ebenfalls ins grübeln gekommen. Unseren Flug hatten wir mit ‚Air China‘ gebucht. Unsere Zwischenladung wäre zwar nicht in Wuhan gewesen, aber wir waren dennoch besorgt, ob die Chinesen uns von Peking weiterreisen lassen. Möglicherweise wären wir in Peking festgesessen, oder wären wieder zurück nach Deutschland geschickt worden. Desweiteren hat uns ‚Air China‘ mitgeteilt, dass unser geplanter Trip zur Chinesischen Mauer aufgrund von Corona nicht mehr stattfinden kann und wir stattdessen im Flughafen bleiben müssen. Unser Aufenthalt in Peking hätte 22h betragen, die wir für einen kurzen Ausflug zur Chinesischen Mauer nutzen wollten. Wir dachten bereits ans umbuchen, konnten aber keine passende Flüge zu unserer geplanten Tour finden. Dann zwei Tage vor Abflug die erschütternde Nachricht von unserem Reiseanbieter: Der Flug wurde storniert. Nach über einer Stunde im Kundensupport wurde uns mitgeteilt, dass der Flug ersatzlos ausfällt, wir aber die kompletten Kosten Rückerstattet bekommen. Glück im Unglück. Zumindest was diesen Flug anging. Jetzt waren wir im Zugzwang. Reise absagen oder neuen Flug buchen. Da Flüge direkt nach Vietnam zu dem Zeitpunkt viel zu teuer waren (wir sprechen von mind. 1000€ pro Person), suchten wir uns ein anderes Reiseziel, an dem die Flugkosten noch im Rahmen blieben. Überlegungen von Panama, Philippinen, Indonesien und Thailand. Wir entschieden uns dann für Thailand. Von dort konnten wir einfach nach Kambodscha und Vietnam reisen. Klar war natürlich auch, dass dies unsere komplette Reiseroute durcheinander brachte. Wir versuchten die Hotels, Flüge und Bahnfahrten in Vietnam zu stornieren. Aber leider wurden keine Kosten zurückerstattet. Kleine Anmerkung hierzu: Trotz der Verlust dieser Buchungskosten waren wir immer noch viel günstiger, als wenn wir neue Flüge nach Vietnam gebucht hätten. Für uns war Vietnamurlaub nicht in Stein gemeiselt. Uns ist der Kosten/Nutzen Faktor wichtiger als um jeden Preis das zu bekommen, was wir geplant hatten. Wir hatten schließlich noch 2 Tage Zeit um die neue Reise zu planen. Da wir bereits Urlaub hatten, konnten wir uns hier fokussieren.
Thailand – Sommer feeling – Sonne Strand – Meer
Die ersten Tage wollte ich unbedingt am Strand verbringen…Morgens 5:30 Uhr in Deutschland sind wir aufgestanden und sind gegen 12:00 Uhr in Thailand angekommen. Vom Flughafen BKK aus haben wir den Bus nach Pattaya genommen. 2h später ging es mit dem Boot von Pattaya nach Koh Larn. Dann endlich gegen 15:30 Uhr lagen wir am Strand in der Sonne. So schnell kann es gehen.
Aussicht auf die Insel Koh Larn
Wir haben uns 3 Tage lang entspannt und sind dann wieder nach Bangkok gefahren um eine Freundin von meiner Frau zu treffen, die dort arbeitet. Nach 2 Tagen in Bangkok saßen wir im Zug nach Kambodscha.
Kambodscha – Angkor Wat
Das Ziel: Angkor Wat. Zugreisen ist in jedem Fall die günstigere Wahl gegenüber dem Fliegen. Kambodscha scheint hier ein Monopol auf die Flüge zu haben und verlangt horrende Preise. Wer das Geld ausgeben will, ist statt 6h mit dem Zug und 2h mit dem Taxi nur 1:45h unterwegs. Die Menschen in Kambodscha sind sehr freundlich. Von unserem Guide erfuhren wir, dass die Menschen aus China nicht mehr nach Kambodscha einreisen dürfen. Dies merkte man beim Besucherandrang auf Angkor Wat. Wir waren zum ersten mal dort, aber wir hatten den Eindruck, dass es normal besucht war, nicht wie auf Fotos zu sehen überfüllt. Selbst im berühmten Tomb Raider Tempel musste man nur kurz anstehen um ein Bild zu machen. Man konnte viele Teile der Tempelanlagen alleine und ungestört erkunden. Die Reise und die Mehrausgaben haben sich definitiv gelohnt. Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass wir lieber länger in Kambodscha hätten bleiben sollen, anstatt direkt weiter nach Vietnam zu reisen. Uns haben das fehlen der öffentlichen Transportmittel und der Zustand der Hotels ein wenig abgeschreckt weiter zu reisen. So waren wir nur in Siam Reap. Ausgereist sind wir mit dem Flugzeug, da die Reise mit der Bahn viel zu lange gedauert hätte. Den Luxus des teuren Flugs haben wir uns, in Anbetracht der verlorenen Zeit wenn wir mit der Bahn gefahren wären, erlaubt.
Ein paar Tage in Vietnam
Der erste Tag in Vietnam, Hanoi. Es hat geschüttet und gewittert. Wir sind tropfnass abends gegen 23 Uhr im Hotel eingecheckt und haben uns anschließend auf die Suche nach Essen gemacht. Der Regen hatte zum Glück aufgehört, die Straßen waren dennoch halb überflutet. Wir hatten unser Hotel im Zentrum von Hanoi, dennoch war es schwierig um diese Uhrzeit Essen zu finden. Der Verkehr war laut und stark, aber wenig Menschen zu Fuß unterwegs. Wir haben noch abends entschieden am nächsten Tag abzureisen, da der erst Eindruck nicht gut war. Es war kalt, nass und laut. Wir wollten weiter Richtung Süden. Unser Zug nach Hue ging Abends gegen 22 Uhr. Daher hatten wir noch tagsüber Zeit uns Hanoi anzusehen. Aber dies hat uns nur mehr bekräftigt, schnellstens von hier ab zu reisen. Die Fahrt mit dem Zug dauert ~14h. Da der Zug fast leer war, konnte man dort gut schlafen, da wir genug platzen hatten. In Hue war es bereits viel besser als in Hanoi. Es war wärmer, weniger Regen und schöner. Mit einem gemieteten Scooter sind wir zu den Sehenswürdigkeiten gefahren, die uns interessierten. Aufregend war die Höhlentour mit dem Boot auf dem Fluss. Auf einem hohen spitzen Berg wurde eine Aussichtsplattform errichtet, von der man über das Land blicken konnte. Um da hochzulaufen musste man über 800 Stufen erklimmen. Wir waren früh morgens gegen 9 Uhr am Start, dennoch war die Sonne so heiß, das man schweißnass oben ankam. Aber der Ausblick hat sich definitiv gelohnt. Neben der schönen Landschaft gab es auch gutes Essen in Hue. Nach 3 Tagen ging es dann mit dem Zug weiter nach ‚Da Nang‘. Die Fahrt dorthin wart Atemberaubend. Die Zugstrecke wurde am Meer entlang an einer Steilküste gebaut. Man hatte einen Tollen Blick auf das Meer und die Brandung. Der Zug war zudem noch so lang, dass man den hinteren Teil des Zuges sehen konnte, wenn der Zug eine Kurve gefahren ist. Wir planten in Hue uns an den Strand zu legen. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit. Es war recht kühl und sehr windig. Von daher hat es nur gereicht um eine Sandburg zu bauen und die Füße ein wenig ins Meerwasser zu hängen.
Coastal Train in Vietnam
Train Street in Hanoi
Nochmal nach Thailand – Koh Larn
Da nur noch wenige Tage verbleibend waren und wir von Vietnam ziemlich enttäuscht waren, wollten wir zumindest nochmal die Sonne und den Strand genießen. Daher ging es nach 2 Tagen in ‚Da Nang‘ wieder zurück nach Thailand – Koh Larn. Dort nutzten wir die Zeit und haben die Insel größtenteils erkundet. Es gab in Mitten der Insel einen Shop für die locals um Früchte und Gemüse zu kaufen. Dort haben wir uns mit Wassermelone eingedeckt die wir dann am Strand verzehrt haben. Zwischen unserem Hotel und unserem beliebtem Restaurant gab es eine Straße die unbefestigt und unbewohnt war. Es gab dort auch kein Licht. Man musste quasi 400 Meter Offroad gehen. Tagsüber war das kein Problem, aber Nachts war es sehr gruselig. Denn dort gab es viele freilaufende Hunde. Tagsüber waren diese ruhig und scheu, aber Nachts bildeten diese Gangs und liefen knurrend auf einem zu. Wir hatten jeweils Glück als wir Nachts dort unterwegs waren, dass immer mal wieder ein Roller vorbeigefahren kam, der die Hunde etwas zurückhielt. Auch an einem anderen Ende der Insel konnten wir Nachts nicht weiter erkunden, da uns 3 Hunde aufgelauert haben und uns nicht vorbei ließen, ja uns regelrecht bedroht haben und wir uns nur langsam zurückziehen konnten. Dann Stand auch schon die Rückreise an. Bei der zweiten Abreise von der Insel ist uns dann aufgefallen, dass es einfach ist auf die Insel zu gelangen, aber die Leute wenig Interesse haben, dass du wieder schnell ans Festland kommst. Während unser Boot darauf wartete von der Insel abzulegen, kamen bereits drei volle Boote vom Festland mit neuen Urlaubern. Unser Boot war wohlgemerkt bereits voll und die anderen drei Boote die ankamen, sind direkt wieder ans Festland gefahren, ohne Gäste von der Insel mitzunehmen. Auf jedenfall kamen wir wieder gut erholt in Deutschland an. Nur wenige Tage später gab es den Lockdown in Vietnam und Thailand. Da hatten wir ein gutes Timing an den Tag gelegt.
Zu den Sicherheitsmaßnahmen sei noch zu sagen, dass es in Asien normal ist eine Maske zu tragen. In den großen Malls waren Wärmebildkameras aufgestellt, genauso wie auf den Flughäfen um eventuell fiebrige Menschen rauszufischen. Dahingegen gab es in Deutschland gar keine Kontrollen. Weder bei der Abreise noch bei der Einreise von Frankfurt am Main aus.
Mich würde interessieren was ihr getan hättet, wenn euch 2 Tage vor Urlaubsantritt der Flug gecancelt wird und Corona quasi schon vor der Haustür wartet. Schreibt es mir in die Kommentare!